Chefstrategin: Wir erwarten eine Aktienrendite von 8-10 Prozent
Tine Choi, Chefstrategin bei Danske Bank, beurteilt die konjunkturelle Entwicklung und beleuchtet die interessantesten Anlagechancen in der neuen Quarterly House View für das vierte Quartal 2018.
Handelskrieg, Sanktionen gegen den Iran und Russland, die Krise in der Türkei, eine angespannte Haushaltslage in Italien - und nicht zu vergessen eine steigende Wahrscheinlichkeit, dass die Briten erneut über den Brexit abstimmen müssen.
Ein Sturm von politischen und geopolitischen Risiken fegt 2018 über die Finanzmärkte hinweg, und dieser Sturm wird sich in den kommenden Monaten kaum legen.
„Vor allem der Handelskrieg ist ein großer Unsicherheitsfaktor. Doch in den USA ist die Popularität von Donald Trump sogar gestiegen, seit er im März den Handelskrieg angezettelt hat. Deshalb gehen wir davon aus, dass er ihn mindestens bis zu den Zwischenwahlen in den USA am 6. November 2018 fortführen wird“, erklärt Tine Choi, Chefstrategin bei Danske Bank, in der neuen Quarterly House View, in der sie die aktuellen Chancen und Risiken an den Finanzmärkten bewertet.
Erwartete Rendite von 8-10 Prozent
Trotz des Handelskonflikts und der übrigen Unsicherheitsfaktoren sieht Tine Choi bisher keine Anzeichen dafür, dass in einer der großen Volkswirtschaften ein größerer Konjunkturabschwung im Anmarsch ist. In den letzten Jahren haben Anleger von einem globalen Konjunkturaufschwung profitiert, und trotz des nachlassenden Wachstums erwartet die Chefstrategin, dass der Aufschwung in den kommenden 12 Monaten intakt bleiben wird.
„Deshalb halten wir an unserer Übergewichtung in Aktien fest, während wir Anleihen dagegen untergewichten. Wir rechnen damit, dass globale Aktien im Laufe der kommenden 12 Monate eine Rendite von 8-12 Prozent erzielen werden. Für deutsche Anleger wird die Rendite jedoch auch von der Entwicklung der Wechselkurse abhängen. Investoren sollten sich außerdem auf erhebliche Kursschwankungen einstellen“, führt sie aus.
Größtes Potenzial in den Schwellenländern
Tine Choi sieht das größte Potenzial bei Aktien aus den Schwellenländern, darunter nicht zuletzt bei asiatischen Aktien, obwohl sich China in Bezug auf den Handelskrieg im Auge des Orkans befindet. Seit Jahresbeginn haben sich Schwellenländeraktien bis dato deutlich schlechter entwickelt als Aktien aus Europa und den USA. Nach Ansicht der Chefstrategin haben sie noch Luft nach oben.
„Wir sind der Meinung, dass die Gewinnaussichten für Unternehmen aus den Schwellenländern grundsätzlich gut und die Aktien attraktiv bewertet sind. In die Kurse von Schwellenländeraktien ist unserer Ansicht nach sehr viel Negatives eingepreist, während bei US-Aktien, die dieses Jahr am stärksten gestiegen sind, das Gegenteil der Fall ist. Deshalb sehen wir größere Chancen für positive Überraschungen in den Schwellenländern und größere Risiken für negative Überraschungen in den USA“, sagt sie.
Auf Branchenebene sieht Tine Choi das attraktivste Potenzial bei Aktien aus den Bereichen Gesundheit, IT und Rohstoffe.
Lesen Sie hier die neuste Quarterly House View für das vierte Quartal 2018.
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Bitte kontaktieren Sie stets einen Finanzberater, wenn Sie eine Investition in Erwägung ziehen, und klären Sie ab, ob eine bestimmte Anlage zu Ihrem Anlageprofil passt.